Hikvision-DVR-Datenrettung: Gelöschte und nach Formatierung verlorene Videoaufzeichnungen wiederherstellen

Wie lassen sich Daten von einem Hikvision DVR wiederherstellen? Das ist selbst dann nicht trivial, wenn die Festplatte intakt ist und keine Dateien gelöscht wurden. Der Rekorder verwendet ein proprietäres Hikvision-Dateisystem (Hikvision FS), das von gängigen Desktop-Betriebssystemen nicht unterstützt wird.

Das Problem lässt sich mit einem anderen Hikvision-DVR lösen. Alternativ kann ein Computer mit Datenrettungssoftware für das Hikvision-Dateisystem eingesetzt werden.

Hikvision-DVR-Datenrettung: Gelöschte und nach Formatierung verlorene Videoaufzeichnungen wiederherstellen

Inhalt

  1. Anderes Hikvision-Überwachungsgerät
  2. Video aus einem Hikvision-DVR auf den Computer exportieren
  3. Software zur Wiederherstellung von Videos aus einem Hikvision-DVR
  4. Wiederherstellung bei Festplattendefekt

Anderes Hikvision-Überwachungsgerät

Ist der Hikvision-DVR defekt, die Festplatte jedoch intakt und die Aufnahmen nicht gelöscht, lassen sich die Videos mit einem anderen Hikvision-DVR oder einem beliebigen Hikvision-Überwachungsgerät (z. B. NVR) wiederherstellen. Schließen Sie die Festplatte aus dem nicht funktionierenden DVR an das andere Gerät an.

Anschließend exportieren Sie die Videos von dieser Festplatte.

Daten von einem Hikvision-DVR wiederherstellen

Video aus einem Hikvision-DVR auf den Computer exportieren

Option 1: einen USB‑Speicherstick an den Hikvision-DVR anschließen und mit den DVR‑Bordmitteln Backups der Videodateien auf den Stick erstellen. Danach die Dateien auf den Computer kopieren.

Option 2 (für aktuelle Hikvision-DVRs und andere Überwachungsgeräte): Videodateien mit dem iVMS‑4200-Client oder über die Weboberfläche bei IP‑Verbindung herunterladen.

Steht kein weiteres Hikvision-Überwachungsgerät zur Verfügung oder erkennt dieses die Festplatte aus dem defekten DVR nicht, wird ein Computer benötigt. Doch wie lässt sich eine Hikvision-DVR‑Festplatte am Computer auslesen?

Wie erwähnt nutzen diese Geräte das proprietäre Hikvision FS-Dateisystem, das von Desktop-Betriebssystemen nicht unterstützt wird. Die Lösung ist wie bei typischen Datenverlusten: Datenrettungssoftware für Hikvision-DVRs einsetzen.

Software zur Wiederherstellung von Videos aus einem Hikvision-DVR

Betrachten wir häufige Datenverlust-Szenarien bei Hikvision-DVRs. Aufnahmen können vom Benutzer versehentlich oder irrtümlich gelöscht werden. Der DVR-Speicher kann unbeabsichtigt formatiert werden. Videos können aufgrund einer Störung des DVR verschwinden.

In solchen Fällen die Festplatte vom DVR trennen und an einen Computer anschließen. Verwenden Sie ein Datenrettungswerkzeug mit Unterstützung für das Hikvision FS-Dateisystem.

Führen Sie auf dem Datenträger keine Aktionen wie Initialisierung oder Formatierung durch.

Eines der wenigen Tools mit dieser Unterstützung ist RS Partition Recovery. Die Software kann Videos von einer Hikvision-DVR‑Festplatte wiederherstellen, die:

  • über den DVR selbst nicht zugänglich ist;
  • vom Benutzer gelöscht wurde;
  • durch Formatierung oder logische Beschädigung verloren ging;
  • infolge von DVR‑Fehlfunktionen verlorengegangen ist.

Die Software ist lizenzpflichtig, eine Lizenz wird jedoch nicht sofort benötigt. Sie können sie herunterladen, installieren und eine kostenlose Analyse durchführen, um die Wiederherstellbarkeit zu prüfen. Findet der Scan die benötigten Videos, können diese wiederhergestellt werden.

Wie stellt man Videos von einem Hikvision-DVR mit RS Partition Recovery wieder her?

RS Partition Recovery

RS Partition Recovery

Alles in einem Datenrettungssoftware

Verfügbar für: Windows, macOS, Linux

Laden Sie die Software herunter. Beim Start öffnet sich der Wiederherstellungsassistent – abbrechen. Suchen Sie im Hauptfenster die angeschlossene Hikvision-DVR‑Festplatte. Sie wird mit dem Hikvision FS-Dateisystem angezeigt. Klicken Sie darauf.

Hikvision-Dateisystem

Wählen Sie die Scanart. Standardmäßig ist Quick scan ein schneller Analysemodus, der in der Regel für zugängliche Daten oder kürzlich gelöschte Dateien geeignet ist. Er kann in jedem Fall als erster Schritt genutzt werden.

Falls Quick scan die benötigten Dateien nicht findet, starten Sie die Analyse erneut und wählen Full scan. Dies ist ein zeitaufwendiger, tiefer Scan für komplexe Wiederherstellungen.

Hikvision-DVR-Festplatte am Computer auslesen

Wählen Sie in den Scanergebnissen die gewünschten Videos aus und klicken Sie auf „Wiederherstellen“.

Video von einem Hikvision-DVR auf den Computer herunterladen

Legen Sie die Speichermethode und den Zielpfad fest. Klicken Sie auf „Wiederherstellen“.

Software zur Video-Wiederherstellung von einem DVR

Fertig: Nach Abschluss der Wiederherstellung stehen die Videos am angegebenen Speicherort zur Verfügung.

Hinweis: Erweiterte Hikvision-DVR‑Modelle können die Speicherung von Videos auf einem RAID-Verbund unterstützen. Trennen Sie in diesem Fall alle Laufwerke des Verbunds vom DVR und schließen Sie sie an den Computer an. Verwenden Sie anschließend RS RAID Retrieve.

Wiederherstellung bei Festplattendefekt

Software zur Videowiederherstellung für Hikvision-DVRs, einschließlich RS Partition Recovery, hilft nur, wenn die Festplatte vom Computer erkannt wird. Wird das Laufwerk trotz korrekter Verkabelung und BIOS‑Einstellungen nicht erkannt, liegt wahrscheinlich ein Defekt der Festplatte vor.

Wenden Sie sich in diesem Fall an einen Datenrettungsdienst. Ist das Laufwerk reparabel, können professionelle Spezialisten die Videos unter Umständen wiederherstellen.

Häufig gestellte Fragen

Manchmal: Schalten Sie den DVR sofort aus. Die Hikvision-Funktion „Initialisieren/Formatieren“ entfernt in der Regel Indizes, nicht Daten; eine Wiederherstellung ist möglich, solange sie nicht überschrieben wurden. Der Erfolg hängt von Folgendem ab: - Überschreiben: Neue Aufnahmen zerstören alte Segmente rasch (Bitrate, Kapazität und Betriebszeit spielen eine Rolle). - Verschlüsselung/Bindung: Falls Streaming- oder HDD-Verschlüsselung bzw. Gerätebindung aktiviert ist, benötigen Sie das Gerät bzw. die Schlüssel; ohne sie ist eine Wiederherstellung unwahrscheinlich. - Festplattenzustand: Wenige fehlerhafte Sektoren und eine saubere Klonkopie erhöhen die Chancen. Versuchen Sie die Wiederherstellung von einer forensischen Kopie mit DVR-spezifischen Werkzeugen oder in einem Labor.
- Sofort alle Aufnahmen stoppen (Schedule: disable; Record: Stop). - HDD-Überschreibung auf “Stop” setzen, nicht auf “Overwrite.” - Kritische Clips sperren bzw. schützen; diese auf USB exportieren. - Netzwerk-Clients trennen, um Bewegungs- bzw. Alarmauslöser zu verhindern. - Geordnetes Herunterfahren durchführen; falls die Benutzeroberfläche (UI) nicht erreichbar ist, die Stromzufuhr unterbrechen, um Schreibvorgänge zu stoppen. - HDD entfernen, kennzeichnen und mithilfe eines Write-Blockers ein Abbild erstellen; die Kopie analysieren. - Initialisieren/Formatieren Sie nicht und führen Sie keine Festplattenreparatur durch. - Falls erforderlich, wenden Sie sich an einen professionellen Datenrettungsdienst.
Normalerweise ja — entfernen Sie die Festplatte; der Zugriff über den DVR kann Daten überschreiben. Schalten Sie das Gerät aus bzw. ziehen Sie es vom Netz, kennzeichnen Sie die Kabel und arbeiten Sie antistatisch. Verbinden Sie die Festplatte über ein SATA-zu-USB-Dock/Gehäuse mit einem Hardware-Write-Blocker (oder einem Dock mit einem Read-Only-Schalter). Lassen Sie Windows nicht die Festplatte initialisieren oder formatieren; verwenden Sie Linux oder Wiederherstellungs-Software und erstellen Sie zuerst ein Sektor-für-Sektor-Abbild (z. B. ddrescue) vor der Wiederherstellung. Falls der DVR Verschlüsselung oder proprietäre Dateisysteme verwendet, benötigen Sie möglicherweise das gleiche DVR-Modell oder Hersteller-Tools.
- Auslesen/Extrahieren: RS Partition Recovery, Magnet DVR Examiner, UFS Explorer (DVR/NVR), CnW Recovery und Hikvision iVMS‑4200/VSPlayer (mit Format Converter) für .dav; in MP4/AVI konvertieren. FFmpeg/FFplay und VLC können die konvertierten Dateien abspielen. - Verifizieren: In VSPlayer und einem zweiten Player abspielen; mit MediaInfo/ffprobe prüfen; ausführen: ffmpeg -v error -xerror -i input.dav -f null - um Decode-Fehler zu kennzeichnen; Zeitstempel/Kontinuität überprüfen; Hashes der Originaldateien erzeugen und Protokolle aufbewahren.
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